Paddeln bei Hochwasser

Es regnet, der Pegel steigt, die Binnenschiffe dürfen nicht mehr fahren- perfekte Bedingungen um ungestört dort zu paddeln, wo man sonst laufen kann. Oder nicht?

Schaut man in die Binnenschiffahrtsordnung, gibt es Hochwassermarken, die an verschiedenen Bundeswasserstraßen unterschiedlich festgelegt sind. Allgemein müssen Sportfahrzeuge bei Hochwasser I die Fahrt beschränken und bei Hochwasser II die Fahrt einstellen, sofern für den Streckenabschnitt keine anderen Regeln gelten.

Beschädigungen am Fahrzeug durch treibende Äste und Teile von Bäume werden als Gründe im Lehrbuch für den Sportbootführerschein Binnen angegeben. Dass so ein GFK-Rumpf beim Zusammenstoß mit einem massivem Stück Holz kaputt gehen kann, leuchtet ein. Ein iSup verhält sich bei einem Aufprall doch eher wie ein Fender und wenn das Treibgut keine scharfen Kanten hat die das Board aufschlitzen, ist man mit der Wahl des fahrbaren Untersatzes doch gut gerüstet. Oder etwa nicht?

Wenn Dir nicht gleich ein ganzer Baum begegnet (was je nach Paddelregion durchaus mal vorkommen kann) stimmt das in den meisten Fällen auch. Ein guter Teil des Treibguts ist allerdings unter Wasser und kann trotz des geringen Tiefgangs in der Finne hängen bleiben. Je nach Geschwindigkeit und Härte des Aufpralls, merkst Du erst in den Luft, dass da wohl was war. Beim Fallen gibt es die Möglichkeit im Wasser oder auf Treibgut zu landen. Wenn es Dir nicht schnell genug gelingt, Dein Board zu befreien, treibst Du mit der verzweigten Astgabel, oder was immer Dich erwischt hat, erstmal zu Tal. Hinzu kommt, dass sich die Strömung mit steigendem Wasserstand ändern und deutlich stärker werden kann.

Wenn die Binnenschiffahrtsstraßen bei Hochwasser noch nicht gesperrt sind und Du paddeln möchtest, bereite Dich bitte entsprechend vor. Falls Du mal Hilfe brauchen solltest, müssen die Retter mit dem Boot kommen. Und Boot fahren macht unter diesen Bedingungen nicht nur keinen Spaß, sondern kann auch für die Crew gefährlich werden.

Besonderheiten

Auf dem Neckar dürfen Sportfahrzeuge auf der Strecke zwischen der Schleuse Schwabenheim bis alten Brücke in Heidelberg nur bis zu einem Pegel von 2,60m fahren. Link zu elwis. Link zum Pegel.

Auf dem Rhein darf ab Hochwasser I nur noch mit Sprechfunk (UBI) gefahren werden. Als Sup also gar nicht.

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